2024

Entscheide des Schweizerischen Bundesgerichts zum Erbrecht, zur Erbschaftssteuer und zur Strukturierung des Vermögens (Stiftungen, Trusts)
des Jahres 2024
Redaktion successio online (Hans Rainer Künzle), 01.01.2024
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II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Unentgeltliche Rechtspflege (Testamentsungültigkeit)
Tribunal Fédéral 5F_28/2023 du 16.04.2024 
IIe Cour de droit civil - Droit des successions - Demande de révision de l'arrêt du Tribunal fédéral 5A_419/2020 du 16 avril 2021

II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Erbteilung

Tribunal Fédéral 5A_769/2023 du 09.04.2024 
IIe Cour de droit civil - Droit des successions - 
partage successoral

II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Aufsichtsbeschwerde gegen Willensvollstrecker

II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Rechtsverweigerung (Testamentseröffnung)

II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Erbteilungsklage

II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Vorläufige Einstellung der Betreibung (Art. 85a Abs. 2 SchKG)
--- (unzulässige Beschwerde gegen Zwischenentscheid)

II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Herabsetzungsklage, Erbenstellung (Zahlvaterschaft)​​​​​​​
= BGE * (Publikation vorgesehen)
= ius.focus 5/2024, S. 3 (Anmerkungen von Christoapor Yacoubian)
Wer noch nach altem Kindsrecht in keinem rechtlichen Kindesverhältnis zum Zahlvater steht, kann mangels Aktivlegitimation keine Herabsetzungsklage erheben. Offenstehet jedoch - entgegen der intertemporalen Regelung nach Art. 13a SchlTZGB - die Vaterschaftsklage gemäss Art. 263 Abs. 3 ZGB.


Tribunal Fédéral 5A_67/2024 du 18.03.2024 
IIe Cour de droit civil - Droit des successions - destitution de l'exécuteur testamentaire
--- (unzulässige Beschwerde gegen Zwischenentscheid)

Tribunal Fédéral 5A_823/2023 du 05.03.2024 
IIe Cour de droit civil - Droit des successions - restitution de délai de répudiation de la succession

La question de savoir si on se trouve en présence d'un motif important, justifiant la restitution du délai de répudiation dépend de ce que l'intéressé a entrepris ou aurait pu entreprendre, durant le délai ordinaire de répudiation, pour connaître l'état de la succession. Doivent être pris en considération à cet égard la proximité spatiale et personnelle avec le défunt, de même que les liens familiaux et la complexité de la situation de fortune du de cujus, ainsi que les circonstances personnelles relatives à l'héritier, telles que son âge, son état de santé, son habitude des affaires (c. 3.1.1).
La requête en prolongation ou en restitution du délai pour répudier est soumise à la maxime inquisitoire (art. 255 let. b CPC). Il s'agit cependant d'une maxime inquisitoire, dite limitée ou simple, dans le cadre de laquelle l'obligation du juge d'établir d'office les faits ne dispense pas les parties de collaborer activement à la procédure, de renseigner le juge sur les faits pertinents de la cause et de lui indiquer les moyens de preuve propres à les établir (c. 3.3).
Ob ein wichtiger Grund vorliegt, welche die Wiederherstellung der Ausschlagungsfrist rechtfertigt, hängt davon ab, was der betreffende Erbe während der ordentlichen Ausschlagungsfrist unternommen hat oder hätte unternehmen können, um sich einen Überblick über den Stand des Nachlasses zu verschaffen. Dabei sind die räumliche und persönliche Nähe zum Erblasser, die familiären Bindungen und die Komplexität der Vermögensverhältnisse des Erblassers sowie die persönlichen Umstände des Erben wie Alter, Gesundheitszustand, Gewandtheit in geschäftlichen Angelegenheiten usw. zu berücksichtigen (E. 3.1.1).
Das Gesuch um Verlängerung oder Wiederherstellung der Ausschlagungsfrist unterliegt dem Untersuchungsgrundsatz (Art. 255 lit. b ZPO). Es handelt sich dabei um eine eingeschränkte Untersuchungsmaxime, bei der die Pflicht des Richters, den Sachverhalt von Amtes wegen zu ermitteln, die Parteien nicht davon entbindet, aktiv am Verfahren mitzuwirken, den Richter über die relevanten Tatsachen des Falles zu informieren und Beweismittel zu nennen, die geeignet sind, diese Tatsachen zu ermitteln (E. 3.3).

II. zivilrechtliche Abteilung – Erbrecht - Erbschaft (Rechtsschutz in klaren Fällen)
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--- (ungenügende Begründung)

Schweizerisches Bundesgericht 5A_669/2022 vom 02.02.2024
II. zivilrechtliche Abteilung – Personenrecht - Eintragung einer Familienstiftung

Art. 335 ZGB stellt zwingendes materielles Recht dar und gehört zu den Bestimmungen, welche das Handelsregisteramt mit beschränkter Prüfungsdichte überprüft (E. 4.6.2).
Art. 355 Abs. 1 ZGB gestattet Familienstiftungen nur zum Zweck, Familienangehörigen in bestimmten Lebenslagen die materielle Hilfe zu gewähren, die diese Lage nötig oder doch wünschbar macht. Den Familienangehörigen ohne besondere Voraussetzungen dieser Art den Genuss des Stiftungsvermögens oder der Erträgnisse desselben zu verschaffen, ist nach dem Gesetz nicht zulässig (E. 4.7.1.2).
Es ist nichts in die Stiftungsurkunden hineinzulesen, das darin keinen Ausdruck gefunden hat. Ein unzulässiger Stiftungszweck genügt, um die Eintragung der altrechtlichen Familienstiftung ins Handelsregister zu verweigern. Die Frage einer allfälligen Teilnichtigkeit ist durch das zuständige Zivilgericht zu klären (E. 4.7.2).

= ius.focus 3/2024, S. 5: Anmerkungen von Christian Kirchmayr: Das Handelsregister darf die Eintragung einer altrechtlichen Familienstiftung ins Handelsregister verweigern, wenn die Stiftung einen rechtswidrigen  Zweck i.S.v. Art. 335 Abs. 1 ZGB verfolgt.
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Tribunal Fédéral 5A_959/2023 du 23.01.2024 
IIe Cour de droit civil - Droit des successions - avance de frais (action en réduction)

--- (Kostenvorschuss und URP)

Tribunal Fédéral 5A_529/2023 du 17.01.2024 
IIe Cour de droit civil - Droit des successions - révocation d'un représentant de la communauté héréditaire​​​​​​​
--- (behauptete Willkür nicht nachgewiesen)